Mit zwei Siegen in der Vorausscheidung der Blutspiele konnten wir uns für die Hauptrunde in ein paar Wochen qualifizieren.
Wie verträgt es sich dass ein Kleriker des Friedens an Arenakämpfen teilnimmt, könnte man sich vielleicht fragen. Das hab ich mich jedenfalls schon gefragt. Aber ich seh es mittlerweile halt so: Die Arenakämpfe sind freundschaftliche Sportausübung zu Trainingszwecken. Das ist nichts, was den Frieden stört. Wie ein Ballspiel oder eine Partie Schach. Nur fließt halt Blut. Aber das Prinzip ist dasselbe!
Jedenfalls hoffe ich, dass Eldath das genauso sieht.
Nach den Kämpfen haben wir die anderen Sieger kennengelernt. Alles harte Typen. Aber der härteste Brocken wird wohl der Champion der letzten beiden Jahre, ein Paragon der Norenischen, der mit einem einzigen Keulenhieb eine meterdicke Steinsäule zerschlägt, und sein Team sein.
An den Zweierkämpfen nimmt auch ein vorenischer Greifenreiter mit seinem Greif teil. Völlig unfair, dass der einfach die ganze Zeit nur in der Luft herumflattert wie es ihm passt. Yip und Misha hatten gleich in der ersten Runde (obwohl ich etwas nachhelfen wollte) gegen ihn das Nachsehen. Die beiden konnten sich in den verbleibenden beiden Runden aber auch noch qualifizieren. Hoffentlich können sie sich entsprechend vorbereiten, wenn sie in der Hauptrunde wieder mit dem fliegenden Schummler zu tun haben.
Direkt nach den Kämpfen erreichte uns noch ein Anliegen: Über Vermittlung der Scarbearers, denen sich Erikur und Olaf ja noch beweisen müssen, haben wir erfahren, dass die 11-jährige Tochter eines Händlers seit ein paar Tagen vermisst wird.
Verdammt, warum müssen es immer Kinder sein? Kurz kamen Erinnerungen an die Geschehnisse rund um das letzte verschwundene Kind – und auch leichte Übelkeit - in mir hoch. Ich musste diese Gedanken gleich wieder verdrängen!
Deshalb konnte ich nicht tatenlos herumsitzen und Däumchen drehen während die Zwerge und Karl sich wiedermal besoffen: Yaruna und ich suchten den Kaufmann auf und befragten ihn näher.
Das Ergebnis der Befragung beruhigt mich etwas, es scheint wohl, als sei die Tochter schon öfters dem strengen Haushalt der Eltern entflohen und bei Freunden verkrochen. Auch wenn sie sicher in den nächsten Tagen voll Heimweh zurückkehrt, ist es unsere Aufgabe, sie zurückzubringen.
Yaruna und ich hätten gleich noch versucht, sie im Gebiet Turmschatten zu suchen, doch wegen der hereinbrechenden Nacht mussten wir unsere Pläne auf morgen verschieben. Außerdem ist das Gebiet verdammt riesig und unübersichtlich...
Vielleicht sind die Zwerge und Karl dann auch wieder nüchtern und zu irgendwas zu gebrauchen.