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Tue 28th Nov 2023 06:52

Mein Tagebuch LI - Häftling Beorn

by Beorn aus Kjaingorn

Ich bringe diese Zeilen zu Papier, nachdem ich wieder aus dem Gefängnis heraußen bin.
Nein, nicht nur zu Besuch oder in irgendeiner Mission. Als Gefangener. Völlig unschuldig.
Während der Übernachtung in Morgenschein wurden wir von Soldaten des Imperiums aus dem Schlaf gerissen und wurde ich verhaftet. Im Nachtgewand. Ohne Ausrüstung. Sogar mein Heiligstes lag noch im Gasthaus.
Ich sei ein Mörder hieß es.
Ich versuchte, denen zu erklären, dass ich KEIN Mörder sei, doch wie verflixt und völlig unerklärlich lagen doch zugegebenermaßen einige Beweise gegen mich vor:
Ein Augenzeuge wollte mich gesehen haben.
Mein Schild, mit dem der Zeuge gesehen haben wollte, wie ich das Opfer erschlug, wurde am Tatort entdeckt.
Meine Stiefel waren angeblich noch feucht von Schnee.
 
Die anderen, nur Yaruna und Olaf, da Erikur scheinbar krankheitsbedingt und/oder wegen eines Katers das Bett hüten musste, erzählten mir ein bisschen von dem, was sie draußen unternommen haben. Sie hatten auf ihre eigene Art und Weise versucht, mich herauszuholen.
Da ich diese Zeilen schreiben kann, muss schlussendlich alles gut ausgegangen sein, nicht wahr?
Zwischenzeitig, nachdem dann auch sie beide festgenommen wurden und neben mir gefesselt, geknebelt und mit Sack über den Kopf gestülpt in ihren Zellen saßen, sah es tatsächlich nicht gut aus.
 
Doch Eldath sei gedankt, das Wesen wurde ungeduldig. Hätte es gewartet, ich wüsste nicht wie das Urteil ausgefallen wäre und wozu ich gezwungen gewesen wäre, um mich, einen Unschuldigen, zu retten.
Doch es suchte mich auf. In Verkleidung als Wache. Aber die zufällig vorbeikommende Aura – das gute Mädchen hatte mir Essen bringen wollen - konnte ihn enttarnen. Und so kam es zum Kampf: Wir drei in den Zellen: Yaruna, Olaf und ich im Nachtgewand; die tapfere junge Aura, die zuerst Hilfe holte und dann mutig Zauberblitze auf das Wesen schoss und ein paar Wachen gegen das monströse Wesen.
 
Das Wesen kämpfte mit Heimtücke, wie wir es schon kannten: mit Unsichtbarkeit und mit Dunkelheit. Zuletzt wollte es auch wieder fliehen. Doch diesmal nicht! Gemeinsam, mit vereinten Kräften, viribus unitis, konnten wir das Monster zu Fall bringen und ihm den Todesstoß versetzen. Mit seinem letzten Atemzug, ließ es mich wissen: „Ich war nur der Erste!“ Sonst konnte ich keine Informationen mehr von ihm bekommen.
 
Nachdem nun auch dem letzten Wachmann klar war, wer für den Mord verantwortlich war, wurde ich natürlich laufen gelassen.
Beim Durchsuchen des Körpers bestätigte sich ein grausamer Verdacht: Das Wesen hatte kleine menschliche Knochen – von einem Kind – in seiner Tasche. Das Mädchen aus Kanthof!
In meinem Zorn durchfuhren mich wildeste Gedanken: Der Tod war noch eine viel zu gnädige Behandlung für diese abscheuliche Kreatur. Eine richtige Strafe wäre es gewesen, die Tötung noch viel länger hinauszuzögern.
 
Nachträglich schäme ich mich etwas für diese Gedanken. Und auch, wofür ich mich bereit gemacht habe, wäre ich wirklich verurteilt worden. Was ich in diesem Fall hätte tun wollen, nein müssen! Ich hoffe, Eldath schaut gnädig auf meine Makel.
 
 
Obwohl wir völlig erschöpft sind, wurde uns keine Zeit zu rasten gelassen. Magus Enduka hat den sofortigen Aufbruch befohlen. Irgendwer hat ihm den Floh ins Ohr gesetzt, es könnten weitere Expeditionen auf der Suche nach dem Nekromantenunterschlupf sein.
Und so rollen die Wagen wieder. Vielleicht kann ich hier noch ein kurzes Nickerchen einlegen. Erikur scheint auch langsam wieder fit zu werden.

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  1. Mein Tagebuch I - Zuhause
  2. Mein Tagebuch II - Aufbruch
  3. Mein Tagebuch III - Xandern
  4. Mein Tagebuch IV - die Reise
  5. Mein Tagebuch V - Ankunft in Ezimore
  6. Mein Tagebuch VI - das Rudel wächst
  7. Mein Tagebuch VII - das Haus des Magiers
  8. Mein Tagebuch VIII - eine neue Aufgabe
  9. Mein Tagebuch IX - zum Tal der andauernden Ruhe
  10. Mein Tagebuch X - die heilige Quelle
  11. Mein Tagebuch XI - Sturz in den Abgrund
  12. Mein Tagebuch XII - Wege trennen sich
  13. Mein Tagebuch XIII - zurück in Ezimore
  14. Mein Tagebuch XIV - die Anstalt
  15. Mein Tagbuch XV - die Belagerung von Ezimore
  16. Mein Tagebuch XVI - Ins ewige Dunkel
  17. Mein Tagebuch XVII - Reise im Unterreich
  18. Mein Tagebuch XVIII- die Passage
  19. Mein Tagebuch XIX - Zur Zikkurat und hinein
  20. Mein Tagebuch XX - die Dämonenzwillinge und der Engelsfresser
  21. Mein Tagbuch XXI - der Weg zurück an die Oberfläche
  22. Mein Tagebuch XXII - die Siegesfeier
  23. Mein Tagbuch XXIII - Flucht aus Ezimore
  24. Mein Tagebuch XXIV- Fafnirs Heimkehr
  25. Mein Tagebuch XXV- durch die Krähenfüße
  26. Mein Tagebuch XXVI - Auferstehung
  27. Mein Tagebuch XXVII - Nach Stretholm hinein
  28. Mein Tagebuch XXVIII - der Prozess
  29. Mein Tagebuch XXIX - Myras Kuppel
  30. Mein Tagebuch XXX - Die Tore von Ishart
  31. Mein Tagebuch XXXI – Einschleimen
  32. Mein Tagebuch XXXII - Die Reichen und Mächtigen
  33. Mein Tagebuch XXXIII - Das Nekromantium
  34. Mein Tagebuch XXXIV - Im Feuer geschmiedet
  35. Mein Tagebuch L - Caldon
  36. Mein Tagebuch LI - Häftling Beorn
  37. Mein Tagebuch LII - Einleben in Tristriat
  38. Mein Tagebuch LIII - die alte Truppe wieder vereint!
  39. Mein Tagebuch LIV - ein Abschied und Neuanfang
  40. Mein Tagebuch LV - Blutspiele, Vorrunde
  41. Mein Tagebuch LVI - Im Turmschatten
  42. LVII -